So, noch eine vollkommen verspätete Antwort von mir.
Also in Kishnakotis damals hätte man sogar auf sehr viele verschiedene Weisen den Schaden verringern können, allerdings hatten Ashragon, Spooky und ich da noch gar nicht so lange gespielt und deshalb auch nicht so richtig die Ahnung gehabt, was man alles hätte tun müssen, bevor es zu so einem Angriff kam. Die älteren Charaktere von anderen Spielern offenbar auch nicht, sonst wäre das zu Machende schon gemacht worden oder sie hätten zumindest unsere Charas auf einiges aufmerksam gemacht.
Mir kam aber ohnehin vor, dass das ungefähr der Zeitpunkt war, zu dem eine Art "Generationenwechsel" stattfand, denn irgendwann starben fast alle der "Alten" und fast überall waren unsere Charaktere die ältesten aktiven deutschsprachigen. Etwas später kamen dann ja noch unsere österreichischen Mitspieler aus abandoneds Schule dazu, allerdings erst nach dem Piratenangriff. Den hat also keiner von denen miterlebt.
Wie ich irgendwo sicher schon mal erwähnt hatte, hatten unsere Charas damals überhaupt keine Schilde. Ich selbst, vermutlich auch Ashragon und Spooky, hatte zu dem Zeitpunkt nicht mal eine Ahnung von der Funktionsweise von Schilden und wofür man sie brauchen könnte.

Wenn das anders gewesen wäre, hätte ich vielleicht keinen Charakter bei den Angriffen verloren. Allerdings bin ich sogar heute noch dankbar, dass es nicht Anigel, sondern meinen anderen Chara in Kishnakotis getroffen hat, auch wenn mich der Tod jedes meiner Charas traurig macht.
Was aber kurioserweise wahrscheinlich noch viel schlimmer war als die Tatsache, dass wir keinerlei Schilde hatten, war, dass kurz zuvor ein Hafen und ein Leuchtturm gebaut wurden. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war das Schiff der Piraten nämlich so groß, dass es ohne den Hafen gar nicht hätte anlegen können und der Leuchtturm rief ja nahezu "Hallo, hier sind wir, wir haben genug Rohstoffe für einen Leuchtturm, also sind wir sicher ein lohnendes Ziel!"
Dazu kam, dass damals nur ganz wenige Gebäude in Kishnakotis vorhanden war und die auch noch von Charakteren gebaut wurden, die dann inaktiv wurden, sodass wir keinen Schlüssel hatten. Weder für den Hafen oder den Leuchtturm, noch für das Speicherhaus. Mit mehr Glück als Verstand war dann aber gerade rechtzeitig die Schmiede, also das "Black House" von einem von Ashragons Charakteren fertig geworden, in dem sich dann ja alle Überlebenden tage- oder wochenlang versteckt haben, bis sie durch die damals noch vorhandene Selbstheilung und durch Popcorn wieder gesund genug waren, um gefahrlos nach draußen zu können.
Natürlich hatten wir aber keine größeren Nahrungs- oder Heilmittel-Vorräte, sonst wäre alles viel einfacher gewesen. So mussten sich die, die noch am gesundesten von allen waren, immer für kurze Zeit nach draußen trauen, um Nahrung für alle zu besorgen, und schnell wieder nach drinnen kommen, bevor der vermeintliche nächste Angriff stattfand. Mit Schilden, Waffen, Vorräten an Nahrung und Heilmitteln, Schlüsseln und Brecheisen bei aktiven Charakteren und vor allem mehr Ahnung wäre das alles sicher viel weniger schlimm ausgegangen.
Aber leider haben sie uns damals ziemlich kalt erwischt, ich hatte nicht im geringsten mit einem richtig bösartigen Angriff gerechnet. Das einzige, was ich kannte, waren diese idiotischen Newspawns, die wortlos um sich schlagen, aber ohne Waffe haben die natürlich nie eine größere Bedrohung dargestellt. Für mich war Cantr bis dahin einfach immer ein friedliches Sammel-, Aufbau- und Rollenspiel gewesen, auch wenn ich natürlich die "Schlagen"-Funktion kannte, aber ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass irgendwelche Leute so durchgeplante Angriffe auf eine unserer Siedlungen durchführen würden. Tjaja, die Naivität eines Anfängers.
Vermutlich war es Glück, dass überhaupt irgendwer überlebt hat und noch mehr, dass wir letztendlich die Piraten auch noch fangen konnten, weil genau im richtigen Moment eines unserer Schiffe zurückkam.